Österreichischer Dachverband IG Kultur für autonome Kulturinitiativen

Kultur ist etwas, das alle Menschen angeht. Alle Menschen tragen ihren Teil dazu bei, konsumieren und erleben Kultur und sorgen auch selbst für kulturellen Ausdruck. Am stärksten sind daran Künstler beteiligt, die es in ganz verschiedenen Bereichen tun. Neben der eigentlichen Kulturarbeit gibt es oftmals auch ein politisches Ringen, in dem es um Geld und Einfluss geht. Das ist auch in Österreich nicht anders. Umso wichtiger ist die Arbeit der IG Kultur, deren Ursprünge in den achtziger Jahren zu finden sind.

Österreichischer Dachverband IG Kultur - de Verband für Filmkultur

Diese Interessenvertretung ist heute der Dachverband für einzelne Kulturinitiativen, die sich darunter vereinen. Unter anderem gibt es Landesvertretungen oder auch Vertretungen wie zum Beispiel die IG Filmkultur, die sich gezielt mit einem Kulturthema beschäftigen. Der Dachverband dient als Interessenvertretung und auch als Beratungsinstanz, die im Auftrag der einzelnen Initiativen auftritt. Es gibt daher verschiedene Aufgabenfelder, in denen der Verein tätig ist. In diesem Fundstück der Woche wird die IG Kultur ausführlich vorgestellt.

Die IG Kultur in Österreich

Kulturarbeit ist auch immer politisches Wirken, denn obschon alle Menschen in der ein oder anderen Form in Kultur involviert sind, so wird Künstlern und Vereinen doch meist nichts geschenkt. Daher braucht es aktive Kulturarbeit, die von den Vereinen selbst durchgeführt wird. Durch Vernetzung und Zusammenarbeit können Forderungen und Vorschläge besser eingebracht werden. Im Zuge dieses Gedankens hat sich in Österreich die IG Kultur gegründet, die als Dachverband der gesamten österreichischen Kulturarbeit angesehen werden kann. Gegründet wurde die Interessenvertretung im Juni 1990 und ist ein eingetragener Verein. Tatsächlich gehen die Ursprünge auf die achtziger Jahre zurück.

Schon 1982 wurde eine gemeinsame Forderung an die damalige Regierung gestellt, die man beim Neuberger Symposium formulierte. Dadurch begann eine Kooperation auf Bundesebene, doch musste die Initiative alsbald beendet werden, weil es einfach an Ressourcen mangelte. 1984 folgte dann das Symposium in Villach, bei dem man schon erste Statuten ausarbeiten konnte. Später kam noch ein Leitbild dazu. Ein Verein gründete sich dennoch nicht. Es sollte noch ein paar Jahre dauern, ehe der Dachverband offiziell im Jahr 1990 gegründet werden konnte. Bis dahin gab es aber schon eine große Vernetzung in den Ländern.

Schon früh begann für die IG Kultur ein harter politischer Kampf, der immer wieder auch ein Kampf gegen rechte Einflüsse gewesen ist. Dennoch ließ man sich nie einschüchtern und machte weiter, sodass auch in den kommenden Jahren die Mitgliederzahlen stark anwachsen konnten. Der Verein hat alle zwei Jahre eine Generalversammlung, bei der der Vorstand gewählt wird. Im Vorstand sind vier bis neun Mitglieder, wobei man versucht, alle neun Bundesländer vertreten zu haben. Durch den Vorstand wird der Schwerpunkt festgelegt, wie die IG Kultur gewerkschaftlich und kulturpolitisch auftritt. Der Verein finanziert sich zum einen durch Mitgliedsbeiträge und durch Fördermittel des Bundesministeriums für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport.

Leitbild der IG Kultur

Leitbild der IG KulturGrundsätzlich stellt die IG Kultur drei Aufgaben in den Fokus, die im Leitbild verankert sind. Zum einen ist es die Einflussnahme, die man auf kulturpolitischer Ebene ausüben möchte. Das bedeutet, dass man sich für bessere Gesetze einsetzt, die dazu führen, dass Strukturen von Kulturinitiativen wie auch soziale Netze für Kulturschaffende abgesichert sind. Darüber hinaus werden Kulturschaffende weitergebildet und beraten. Dabei setzt man auf die Expertise, die man in den Bereichen Verwaltung und Recht aufgebaut hat. Außerdem will man Wissen aneignen, produzieren und weitergeben. Die IG Kultur will selbst zur Kulturentwicklung beitragen.
 
In der Vision der IG Kultur sind ganz klare Positionen zu erkennen, nach denen man sich richtet und für die man arbeitet. Dazu gehört eine gesellschaftliche Entwicklung, in der niemand ausgebeutet oder ausgeschlossen wird. Konkret bedeutet das, dass man sich für politischen Antirassismus einsetzt, für nicht-identitären Feminismus, Antifaschismus, Antikapitalismus und radikale Partizipation. Die Mission besteht darin, die Arbeitsbedingungen in allen Kulturbereichen zu verbessern. Das geschieht im Auftrag der Mitglieder und Kulturinitiativen.

Ländervertretungen und einzelne Initiativen

Der Dachverband arbeitet vorwiegend auf Bundesebene. Darunter gibt es aber viele Vereine, die entweder als Ländervertretung gelten oder aber auch gezielt für bestimmte Themen und Bereiche auftreten. Unter anderem die IG Filmkultur, die im April 2019 ins Leben gerufen wurde und deren Aufgabe darin besteht, Filmschaffende zu vertreten. Die österreichische Filmkultur soll durch diesen filmsparten- und berufsgruppenübergreifenden Zusammenschluss gestärkt werden. Für die Länder gibt es die jeweiligen Vertretungen wie den Dachverband Salzburger Kulturstätten, die IG Kultur Burgenland, Steiermark, Vorarlberg, Wien und auch die Kulturvernetzung Niederösterreich. Insgesamt sind in der IG Kultur über eintausend Mitglieder, über die man sich auf der Webseite des Dachverbands informieren kann.

Zusammenfassung Österreichischer Dachverband IG Kultur

Filmkultur ist wichtig und daher auch die Kulturarbeit. Diese wird täglich von vielen Hunderten von Vereinen in Österreich durchgeführt. Doch nicht immer ist das alles so einfach, da es meist auch ein Ringen zwischen den Stühlen ist, bei dem es um Finanzierungen und Einflussnahme geht. Daher haben Vereine angefangen, sich zu vernetzen, um politisch eine stärkere Stimme zu haben. In Österreich gipfelt das in der IG Kultur, die als Dachverband auftritt, um für eine faire und gerechte Kulturpolitik einzustehen. Daneben berät und bildet man Kulturschaffende, vor allem wenn es um Rechts- und Verwaltungsfragen geht. Die offizielle Webseite bietet alle detaillierten Informationen zur IG Kultur, die offiziell 1990 gegründet wurde.

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